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Edgar Nienhüser, 24 Jahre alt, lebt in Melle und Bielefeld und befindet sich zurzeit im Kommunikationsdesign Studium an der Hochschule Bielefeld.

Seine künstlerische Laufbahn eröffnete sich im Rahmen des Kurses "From Artistic Research to Autonomous Authorship" bei der Video-Künstlerin Lotte Reimann aus Berlin. Hier erlangte er im ersten Semester einen Einblick in künstlerische Prozesse. 

Edgar Nienhüser befasst sich in seinen Werken kritisch mit seiner eigenen Generation und deren Umgang mit dem Medienkonsum. Durch subtile Darstellungen regt er zum Nachdenken über dieses zeitgenössische Thema an.

Web: https://edgarnienhueser.de/

Titel seiner Arbeit 2025: „UX“

Material: Aluminium, Acrylglas, PLA-Kunststoff

Kurs/Entstehungskontext: Im Rahmen des Kurses „Raum, Körper, Objekt“ an meiner Hochschule, unter der Leitung der Künstlerin Sinta Werner

Werktext:

Das Design eines Smartphones spielt eine zentrale Rolle für seine Attraktivität und seinen Erfolg. Hochwertige Materialien wie Metall, Glas und Kunststoff werden sorgfältig ausgewählt, um dem

Gerät ein edles und modernes Aussehen zu verleihen. Die glatte, polierte Oberfläche ermöglicht ein müheloses Wischen und Scrollen und fördert so eine intuitive und angenehme Interaktion mit

dem Gerät. Diese ästhetischen und haptischen Qualitäten machen Smartphones zu begehrten Objekten, die wir gerne benutzen und bei uns tragen. Die daraus resultierende ständige Erreichbarkeit führt oft dazu, dass Nutzer_innen bereit sind, ihre persönlichen Daten zur Verfügung zu stellen, um von den Annehmlichkeiten der Smartphones zu profitieren. Sie nehmen die Schönheit und Funktionalität des Geräts wahr, ohne sich der vollen Tragweite der Datenerfassung und -nutzung bewusst zu sein. Design wird somit zu einer politischen Kraft, die gesellschaftliche Normen und Verhaltensweisen prägt. Die Bereitschaft der Nutzer_innen, ihre Daten freizugeben und sich überwachen zu lassen, ist ein direktes Ergebnis des Designs moderner Smartphones.

Meine Arbeit „UX" greift diese vertrauten Elemente der Smartphone-Bedienung auf und transformiert sie in eine überdimensionierte, physische Form. Indem ich die Elemente – Schalter für Berechtigungen wie WLAN oder Bluetooth, Glasflächen, die an Push-Benachrichtigungen erinnern, und Kunststoff-Buttons, wie sie im Kontrollzentrum zu finden sind – wieder in ihre üblichen Materialien und die des Smartphones übersetze, möchte ich die Macht und potenzielle Gefahr dieser verdeutlichen. Darüber hinaus soll diese Transformation der Elemente ihre Bedeutung und ihren Einfluss auf unser tägliches Leben betonen.

Die Arbeit lädt dazu ein, die Betrachtenden zu einer kritischen Reflexion über die Auswirkungen der digitalen Technologie auf ihre Privatsphäre und Autonomie anzuregen. Es soll die versteckten

Mechanismen der Überwachung und Kontrolle, die durch das Design ermöglicht werden, verdeutlichen und zur Diskussion über die politischen und gesellschaftlichen Implikationen anregen.

 

Edgar Nienhüser

"Young Talent", Installation,
Barmer

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